Informationen zu den Feinstaub-Wirkungen

Es ist erwiesen, dass sich Feinstaub negativ auf den Gesundheitszustand des Menschen auswirkt. Dies ist nicht nur dann der Fall, wenn sich an der Oberfläche von Stäuben gefährliche Stoffe wie Schwermetalle oder Krebs erzeugende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (⁠PAK⁠) anlagern. Auch die Staubpartikel selbst stellen ein Gesundheitsrisiko dar. Je nach Größe der Staubpartikel können sich ihre Wirkungen unterscheiden, denn je kleiner die Partikel sind, desto tiefer gelangen diese in den Atemtrakt. Grober Feinstaub wird meist bereits in der Nase abgefangen, wohingegen feinere Partikel (Partikel kleiner als 2,5 Mikrometer) tiefer in die Lungen vordringen können: in die Bronchien, Bronchiolen und auch in die Lungenbläschen, die sog. Alveolen. Je kleiner die Partikel sind, desto unwahrscheinlicher ist es auch, dass diese wieder abgeatmet werden oder dass die Reinigungszellen der Lunge sie erkennen und bekämpfen. Quelle: UBA

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt an, dass bereits zehn Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft eine Verkürzung der Lebenserwartung der gesamten Bevölkerung um durchschnittlich ein halbes Jahr bewirken kann. Laut Europäischer Umweltagentur sterben in Deutschland jährlich 66.000 Menschen vorzeitig aufgrund der Feinstaubbelastung (PM2.5). Betrachtet man alle 28 europäischen Mitgliedstaaten, sind es 399.000 Sterbefälle, die als Folge der Feinstaubbelastung angegeben werden. Damit ist Feinstaub nach aktuellem Forschungsstand der Schadstoff mit den massivsten gesundheitlichen Auswirkungen. Je kleiner Feinstaub ist, desto gefährlicher ist er für unsere Gesundheit. Denn die kleinsten Partikel sind in der Lage, tief in unseren Körper vorzudringen. Insbesondere ultrafeine Partikel wie Rußpartikel sind daher als krebserregend eingestuft. Aber auch Asthma, Allergien, Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen werden von Feinstaub verursacht. Feinstaub wirkt bereits in sehr geringer Konzentration gesundheitsschädigend und es gibt keine Wirkungsschwelle, unterhalb derer keine Gesundheitsbelastung besteht. Die Häufigkeit und Intensität der gesundheitlichen Schäden steigt linear mit der Konzentration von Feinstaub in der Atemluft.
Neben den negativen Gesundheitsauswirkungen schaden Feinstaubemissionen, insbesondere der dunkle und feine Dieselruß, auch dem globalen Klima. Die schwarzen Rußpartikel, die bei der unvollständigen Verbrennung von fossilen Brennstoffen und von Biomasse entstehen, gelangen an Pole und auf Gletscher, verdunkeln dort Eisschichten und absorbieren das Sonnenlicht. Das wiederum beschleunigt das Abschmelzen der Eisschicht. Durch ein schnelleres Abschmelzen beeinflussen sie so die Wolkenbildung und damit die Niederschlagsverhältnisse.
Es ist nicht einfach, sich gegen verschmutzte Luft zu schützen. Generell kann man natürlich von Feinstaubquellen Abstand halten. Luftverschmutzung hat dort Spitzen, wo Schadstoffe ausgestoßen werden und sich ansammeln können. Da hilft es schon, Abstand von Hauptverkehrsstraßen oder Baustellen zu schaffen. Auch dort, wo viele Schiffe fahren, wird mehr Feinstaub in der Luft sein. Das gilt ebenso für Kraftwerke, Industrieanlagen und Flughäfen. Darauf sollte man gerade bei sportlicher Betätigung achten. Fahrradfahren beispielsweise sollte man daher eher abseits der Hauptverkehrsstraßen. Wenn von Feinstaub gesprochen wird, ist in erster Linie die Schadstoffkonzentration in der Außenluft gemeint. Aber auch die Innenraumluft kann natürlich verunreinigt sein. Dann hilft oft auch schon Stoßlüften. In Innenräumen sind wichtige Quellen unter anderem der Toaster, Kerzen und Gasherde. Auch Laserdrucker emittieren Feinstaub.
Bei diesen Überlegungen fangen wir bei den Quellen für Feinstaub an. Das Auto stehen lassen ist ein guter Anfang. Auch bei der Wahl des Stroms haben Sie Einfluss auf Feinstaubemissionen in Deutschland. Solar- oder Windkraftanlagen haben keine Feinstaubemissionen, Kohlekraftwerke aber stoßen beträchtliche Mengen Feinstaub sowie andere Schadstoffe aus. Ein Grund mehr, Ökostrom zu beziehen. Industrielle Landwirtschaft mit Massentierhaltung bringt große Mengen Gülle in unsere Landschaft ein. Die aus Ställen und beim Düngen von Feldern entstehenden Ammoniakemissionen werden in der Luft zu Feinstaub umgewandelt. So ist auch die industrielle Landwirtschaft für Feinstaubemissionen verantwortlich. Auch mit unserer Ernährung entscheiden wir also über Feinstaubemissionen.

Quelle: BUND