Anteil von Bauvorhaben mit sehr hohem Einsatz ökologischer Baustoffe (Holzbauquote)

Der Indikator beschreibt den Anteil von neu fertiggestellten Wohngebäuden mit dem Baustoff Holz an den insgesamt neu fertiggestellten Wohngebäuden.

Die Entwicklung ist in unterschiedlicher Weise klimarelevant. Mit einem höheren Anteil an Holzbauten an der Bautätigkeit ist davon auszugehen, dass der Anteil an treibhausgasintensiveren Materialien im Wohnungsbau sinkt (z.B. Stahl / Beton / Ziegel). Andererseits trägt die langlebige stoffliche Verwendung von Holz in Hochbauten dazu bei, dass CO2, das beim Holzwachstum gebunden wurde, über Jahrzehnte gespeichert bleibt.

Das Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt erstellt die Statistik der Baufertigstellungen als Teil der amtlichen Statistik. Die Angabe zum überwiegend verwendeten Baustoff (Tragkonstruktion) wird also im Rahmen der amtlichen Statistik erhoben.

Einordnung
Handlungsfeld Handlungsansatz Maßnahme Maßnahmenkategorie
B B 2 B 2.2; Stk: Gb2.2,MWU: Gb2.1 III
Gebäude Klimafreundliches Bauen und Wohnen Ökologische Baustoffe stärken  
Indikator
Top-Down | Bottom-Up
B 2.2.1 Anteil von neu fertiggestellten Wohnungen mit Holz als Baustoff, Holzbauquote

 

Der Indikator beschreibt den Anteil von neu fertiggestellten Wohngebäuden mit dem Baustoff Holz an den insgesamt neu fertiggestellten Wohngebäuden. Die Entwicklung ist in unterschiedlicher Weise klimarelevant. Mit einem höheren Anteil an Holzbauten an der Bautätigkeit ist davon auszugehen, dass der Anteil an treibhausgasintensiveren Materialien im Wohnungsbau sinkt (z.B. Stahl / Beton / Ziegel). Andererseits trägt die langlebige stoffliche Verwendung von Holz in Hochbauten dazu bei, dass CO2, das beim Holzwachstum gebunden wurde, über Jahrzehnte gespeichert bleibt.

Das Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt erstellt die Statistik der fertiggestellten Wohngebäude mit dem Baustoff Holz. Hierbei handelt es sich um eine Auskunft vom Statistischen Landesamt Sachsen-Anhalt, Halle (Saale).

  • Unabhängigkeit (Neutralität, Objektivität; amtliche Daten, halbamtliche Daten, Verbandsstatistiken und Einzelstudien)

Die Daten werden als Abo vom Dezernat Öffentlichkeitsarbeit des Statistischen Landesamt Sachsen-Anhalt übermittelt.

  • Datentransparenz (Hintergrundinformationen und Qualitätsberichte, Entstehungskontext)

Regelmäßig wird ein Qualitätsbericht zu der Statistik veröffentlicht, im Jahr 2025:
Qualitätsbericht Bauen

  • Aktualität und Pünktlichkeit (Zeitdifferenz zwischen dem Berichtszeitraum und Verfügbarkeitszeitpunkt, Aktualisierungsrhythmus)

Die Daten stehen mit einem Jahr Versatz zur Verfügung. Die letzten Daten für das Jahr 2024 wurden zur Jahresmitte des Jahres 2025 zur Verfügung gestellt.

  • Datenverfügbarkeit (Datenzugänglichkeit, kostenfreie Zugänglichkeit)

Bei den zur Verfügung stehenden Daten für den Indikator handelt es sich um eine Datenauswertung des statistischen Landesamtes. Die Daten sind extra angefragt und stehen nicht grundsätzlich zur Verfügung.

  • Fortschreibbarkeit der Zeitreihe (Vergleichbarkeit und Konsistenz, historisch verfügbar und zukünftig absehbare kontinuierliche Erhebung der Daten)

Es handelt sich bei den Daten um eine offizielle Statistik bzw. um einen Auszug aus einer Statistik des statistischen Landesamtes. Solange wie es die statistische Erfassung gibt, ist davon auszugehen, dass die Zeitreihe fortgeschrieben werden kann. Es ist eine kontinuierliche Erhebung.

  • ollständigkeit (Erfassung aller Erhebungseinheiten)

Im Rahmen der Erhebung der Daten wird auf Vollständigkeit geachtet.

  • Genauigkeit (Gesamtfehler möglichst gering)

Die Genauigkeit der Daten ist hoch.

  • Kohärenz (Kompatibilität unterschiedlicher Datenquellen, Vermeidung von Doppelzählungen)

Die Daten des Indikators setzen sich nicht aus unterschiedlichen Datenquellen zusammen.

  • Aufwand bei der Indikatorableitung (Bildung eines geeigneten Indikators, bezogen auf das Ziel, Aufwand für Sekundärstatistiken, Modellrechnungen oder Expertenschätzungen)

Für die Bildung des Indikators ist eine Aufsummierung der Jahreswerte notwendig. Die so ermittelte Anzahl von fertiggestellten Wohngebäuden im Holzbau wird durch die Gesamtanzahl aller neu fertiggestellter Wohnungen geteilt. Der Aufwand ist dafür nicht groß.

  • Anforderung an die Methode/Methodenqualität (Methodentransparenz)

Es bestehen keine großen Anforderungen.

  • Politische Relevanz (einem oder mehreren politischen Zielvorgaben bzw. Zielen des KEK zuzuordnen)

Das Thema der Nachhaltigkeit hat sehr hohe politische Relevanz. Darunter fällt auch der Einsatz ökologischer und nachwachsender Rohstoffe beim Bauen und Sanieren.

  • Öffentliche/Mediale Relevanz (Relevanz im öffentlichen Kontext, öffentliche und mediale Wahrnehmung)

Die öffentliche und mediale Relevanz der Themenfelder dieses Indikators ist im Vergleich mit anderen Indikatoren nicht so hoch.

  • Aussagekraft und Repräsentativität (Misst der Indikator tatsächlich die Maßnahme bzw. Instrument, welches er abbilden soll?)

Der Indikator zeigt an, wie sich der Einsatz von Holz zum Bau von Wohngebäuden über den Betrachtungszeitraum entwickelt. Die Aussagekraft für die Maßnahme ist hoch.

  • Verständlichkeit (Beirat/Experten, PAK, politische Entscheidungsträger)

Der Indikator ist allgemeinverständlich und für den Monitoringbericht verwendbar.

  • Ist ggf. ergänzend auch die Verwendung von Bottom-up-Indikatoren für spezielle Aspekte der Maßnahme erforderlich, mit denen THG-Minderungen oder Energieeinsparungen auf der Ebene einzelner Instrumente und Programme gemessen werden kann bzw. muss?

Es handelt sich um einen Bottom-up Indikator.

  • Welcher Weiterentwicklungsbedarf besteht?

Über die Anzahl der neufertiggestellten Gebäude wird der Indikator abgeleitet. Derzeit kann nicht angegeben werden, was der Einsatz durch Holz als Baustoff insgesamt an Emissionen im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise einspart.

  • Welche Interpretationsmöglichkeiten und –grenzen (Stärken/Schwächen) weist der Indikator auf?

Eine Bestimmung der verbrauchten Holzmenge oder der jeweils alternativen Menge an Beton, Ziegeln oder Stahl, die verwendet worden wäre ist derzeit nicht möglich. Es ist nur die Anzahl der Gebäude bekannt. Dies lässt Aussagen zur Häufigkeit der Anwendung von Holz als Baustoff zu, jedoch können keine Einsparungen errechnet werden. Das Umweltbundesamt stellte 2020 fest, dass im Vergleich von Holz- und Massivhäusern, die Holzhäuser zum deutlich überwiegenden Teil positiver bewertet werden. Die Varianzen der Ökobilanzen zwischen den Studien sind jedoch nicht vergleichbar, sodass noch weiterer Forschungsbedarf besteht.
(https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/5750/publikationen/2020_10_29_texte_192_2020_potenziale_von_bauen_mit_holz_aktualisiert.pdf)

  • Werden Überlagerungseffekte mit anderen Maßnahmen bei der Indikatorableitung bzw. Quantifizierung der THG-Minderung berücksichtigt?

Überlagerungseffekte würden mit dem Indikator zum Holzproduktespeicher bestehen. Allerdings werden beim hier beschriebenen Indikator keine Mengen bilanziert, sodass keine zusätzlichen Mengen erhoben werden.