Klimawandelfolgen-Indikatoren

Um Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels festzulegen, ist es unentbehrlich, Veränderungen zu beobachten, zu mes sen und zu interpretieren. Als Grundlage für die Bewertung klimawandelbedingter Entwicklungen dient eine systematische Analyse dieser Prozesse. Indikatoren bieten dab ei eine wirksame Möglichkeit, komplizierte Sachverhalte mit messbaren Ersatzgrößen zu beschreiben.
In Abstimmungen mit den Vertreterinnen und Vertretern der AG Klima wurden Indikatoren identifiziert und definiert. Dabei wurde a ngestrebt, dass die Indikatoren auch einen Mehrwert für die Sektoren außerhalb der reinen Klimafolgenanpassung haben. Das bisher aufgestellte Indikatoren Set ist kein star res System, sondern kann bei Bedarf angepasst und erweitert werden.
Die Indikatoren werden vom Landesamt für Umweltschutz Sachsen- Anhalt in Abstimmung mit den fachlich Verantwortlichen erarbeitet und in Kennblättern aufbereitet. Eine Aktualisierung wird je nach Datenlage vorgenommen. In regelmäßigen Abständen wird auf Basis dieser Indikatoren ein Monitoring Bericht für Sachsen Anhalt erarbeitet. Die Indikatoren werden in 7 Themenfelder eingeteilt (Temperatur, Wasser, Boden, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Biodiversität, Infrastruktur).

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Biodiversität

Der Klimawandel und damit Veränderungen der Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse sowie der Häufigkeit von Extremereignissen beeinflussen langfristig die jahreszeitliche Entwicklung, das Verhalten, die Fortpflanzung, die Konkurrenzfähigkeit und die Nahrungsbeziehungen von Arten. Auch die Artenvielfalt wird durch den Klimawandel bedroht.

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Boden

Böden erfüllen vielfältige Funktionen. Sie sind die Grundlage für die Erzeugung gesunder Nahrungsmittel, bieten Menschen und Tieren Siedlungs- und Lebensraum und sind entscheidend für den Wasserhaushalt und Schutz des Grundwassers. Böden sind weltweit der größte terrestrische Speicher für organischen Kohlenstoff und somit auch für den Klimaschutz von zentraler Bedeutung.

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Forstwirtschaft

Wälder regulieren das lokale, regionale und globale Klima, reinigen die Luft, schützen vor Erosion, wirken positiv auf den Wasserhaushalt, speichern Kohlenstoff und dienen der Erholung. Der Klimawandel stellt den Wald vor große Herausforderungen: Schädlingsbefall, Waldbrände und Extremereignisse, wie Hitze- und Trockenperioden und Stürme, setzen dem Wald schwer zu.

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Infrastruktur

Der Klimawandel hat entscheidenden Einfluss darauf, für welche Nutzung sich Räume künftig eignen. So kann er die Raumnutzung direkt, wie im Falle eines Überschwemmungsgebiets, oder indirekt, wie durch eine veränderte Wasserverfügbarkeit, beeinflussen. Der Klimawandel bringt zudem weitere Nutzungsansprüche an den Raum und die Fläche mit sich.

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Landwirtschaft

Temperaturerhöhungen, Hitzewellen, Spätfröste, Trockenheit, Starkregen, Hagel und Stürme wirken sich direkt auf die landwirtschaftliche Produktion aus. Aufgrund dieser hohen Abhängigkeit von Wetter und Klima ist es für die Landwirtschaft sowie den Obst-, Wein- und Gartenbau besonders wichtig, die Folgen des Klimawandels zu kennen und sich rechtzeitig auf diese vorzubereiten.

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Wasser

Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft sind in vielfacher Weise vom Klimawandel betroffen. Steigende Temperaturen, veränderte Niederschläge und Wetterextreme beeinflussen Menge und Qualität des verfügbaren Wassers. In Küstenregionen kommen Auswirkungen wie der steigende Meeresspiegel sowie die Folgen von Sturmfluten hinzu, die auf den Wasserhaushalt wirken und große Schäden verursachen können.