A10 - Niederschlagsreiche Tage

Mit zunehmender Erwärmung der Atmosphäre kann diese immer mehr Wasserdampf aufnehmen. Damit ist mehr Wasser verfügbar, das bei Niederschlagsereignissen zu Boden fallen kann. Der Indikator A10 soll dies sichtbar machen.

Als starke Regenereignisse werden Niederschläge hoher Intensität bezeichnet, die über einen längeren Zeitraum oder mit sehr hoher Intensität und lokal begrenzt innerhalb kurzer Zeit fallen. Letzere starke Niederschlagsereignisse kommen häufig in den Sommermonaten in Verbindung mit heftigen Gewittern vor. In der Folge kann es zu wild abfließendem Oberflächenwasser bis hin zu sogenannten Sturzfluten kommen. Diese können zu erheblichen Schäden führen. Aber auch hohe Intensitäten über einen längeren Zeitraum und Fläche können zu Hochwassern führen. Der Indikator kann aber nur als Näherung für Starkregenereignisse verstanden werden. Darüber hinaus gilt es, im Auge zu behalten, ob neben der Intensität auch eine Änderung der Auftrittshäufigkeit von niederschlagsreichen Tagen erkennbar ist.
Grundlagen für die Erfassung niederschlagsreicher Tage sind die Tagessummen der unkorrigierten Niederschlagshöhe mit mehr als 1,0 mm. Gemessen wurde der Niederschlag in einem Meter über dem Boden an folgenden Wetterstationen: Brocken, Harzgerode, Gardelegen, Bernburg-Strenzfeld, Wittenberg und Bad Lauchstädt. Diese sind in der Reihenfolge repräsentativ für die Regionen Harz (obere Lagen), Harz (untere Lagen), nördliches Sachsen-Anhalt, Börde, östliches Sachsen-Anhalt und südliches Sachsen-Anhalt. Zur Bewertung des Niederschlagsverhaltens wird das Perzentil aus der 30 Jahreszeitreihe bestimmt. Das statistische Werkzeug der Perzentile dient dazu, eine Zeitreihe in eine Serie zu überführen und die Werte der Größe nach zu ordnen. Die Niederschlagssummen der einzelnen Tage werden herangezogen, um die Wertespanne der 5 Prozent (95. Perzentil) der größten täglichen Niederschlagssumme für den Zeitraum von 1961 bis 1990 zu berechnen. Diese 5 Prozent repräsentieren die Tage mit besonders hohen täglichen Niederschlagssummen. Die entsprechenden Niederschlagssummen sind für den jeweiligen Ort in der untenstehenden Datentabelle angegeben. Es werden alle Tage herangezogen, die diesen Wert überschreiten und anschließend:
1) die Niederschlagsmenge über das Jahr an diesen Tagen aufsummiert
2) diese Niederschlagssumme ins Verhältnis zum Jahresniederschlag gesetzt
3) die Anzahl dieser Tage im Jahr gezählt.
Auch werden neben den jährlichen Werten die arithmetischen Mittelwerte meteorologischer 30-Jahres-Zeiträume gegenüber gestellt. Diese werden beginnend mit dem 30-jährigen Zeitraum 1961 bis 1990 fortlaufend bis zum 30-jährigen Zeitraum 1995 bis 2024 gebildet.
DWD (ohne Bad Lauchstädt), Station Bad Lauchstädt: Meteorological data of Bad Lauchstädt, Helmholtz Centre for Environmental Research GmbH - UFZ, Department of Soil Physics. (Alle Rechte beim UFZ, Department Bodenphysik. Kopieren und Weitergabe, auch auszugsweise, sind nicht gestattet. Anforderungen sind an das UFZ zu richten.) Wegen wiederholtem Stationsausfall der Station Brocken ist die Datenverfügbarkeit von 2020 bis 2022 eingeschränkt. Eingeschränkte Datenverfügbarkeit liegt auch an der Station Bad Lauchstädt in den Jahren 2007, 2008, 2017 und 2018 vor.
jährlich, jeweils zum Ende des ersten Quartals
Intervalle der Zeitreihe: 01.01.1961 bis 31.12.2024
Bearbeitungsstand: 24.02.2025